Vollformat oder APS-C

Früher oder später stellt sich sicherlich jeder ernsthaft ambitionierte Amateurfotograf die Frage, ob er von einer Kamera mit APS-C Sensor zu einem Vollformatsystem wechseln soll und macht sich auf die Suche nach Informationen darüber. Welche Vor- und Nachteile bringen die einzelnen Systeme? Was bedeuten die Begriffe APS-C und Vollformat überhaupt? Die wichtigsten Unterschiede und wofür ich mich letzten Endes entschieden habe erfährst du in diesem Beitrag.

Die Unterschiede

Grundlegend betrachtet beziehen sich die Bezeichnungen „Vollformat“ und „APS-C“ auf die Größe der verwendeten Sensoren.

APS-C ist die Abkürzung für „Advanced Photo System (APS), das „C“ steht für Classic und bezieht sich auf das 3:2 Seitenverhältnis wie beim Kleinbildformat. Es wurde Ende April 1996 von den fünf großen Herstellern Kodak, Fuji, Canon, Minolta und Nikon vorgestellt um fototechnische Neuerungen einzuführen. Canon übernahm die Bezeichnung ebenfalls für digitale Sensoren während Nikon eigene Bezeichnungen einführte.

Die Größe eines APS-C Sensors ist nicht standardisiert und kann je nach Hersteller sowie zwischen den einzelnen Kameramodellen um ein paar Millimeter variieren, das Seitenverhältnis liegt jedoch stets bei etwa 3:2.

Bei Canon beträgt die Sensorgröße etwa 22,2 mm x 14,8 mm, bei Nikon etwa 23,7 mm x 15,6 mm. Der Nikon Sensor ist somit geringfügig größer. Nikon bezeichnet dieses Format als DX-Format.

Die Größe eines Vollformatsensors leitet sich vom ehemals analogen 35-mm-Kleinbildfilm ab und ist einheitlich festgelegt mit 36 mm x 24 mm. Dieses Format bezeichnet Nikon auch als FX.

 

Hier die verschiedenen Sensorgrößen im grafischen Vergleich:

Sensorgrößen grafisch

 

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Oberfläche eines Vollformatsensor etwas mehr als das Doppelte eines APS-C Sensors beträgt.

Haben nun beide Sensoren dieselbe Auflösung von zum Beispiel 24 Megapixeln (6000 x 4000 Pixel), so steht den einzelnen Pixeln beim Vollformatsensor eine größere Fläche zur Verfügung. Die einzelnen Pixel sind also größer als bei der kleinen APS-C Variante:

Pixelgröße 24 MP Vollformatsensor:     0,006 mm (6 µm)

Pixelgröße 24 MP APS-C Sensor:        0,0037 mm (3,7 µm) Canon / 0,00395 mm (3,95 µm) Nikon

 

Damit haben wir schon den größten Vorteil des Vollformates aufgedeckt: Die Pixel des Vollformatsensors sind größer, sie können mehr Informationen in Form von Licht aufnehmen und haben dadurch ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis. Bei einer zusätzlichen Verstärkung der Lichtempfindlichkeit durch Erhöhung des ISO Wertes wird erst deutlich später sichtbar störendes Bildrauschen wahrgenommen als bei kleineren Sensoren.

Eine Kamera mit Vollformatsensor spielt ihren größten Vorteil bei dunkleren Lichtverhältnissen aus wie z.B. bei Aufnahmen in der Dämmerung, bei geringer Beleuchtung, bei Konzerten sowie generell allen Situation in denen wenig Licht zur Verfügung steht und man dennoch eine möglichst kurze Belichtungszeit benötigt. Ein APS-C Sensor kommt hier deutlich schneller an seine Grenze.

Neben APS-C und Vollformatsensoren gibt es noch viele kleinere und größere Sensoren:

Kleinere Sensoren wie z.B. Micro Four Thirds, 1“, 2/3“ 1/1,8“ und sind z.B. in digitalen Kompaktkameras und Smartphones zu finden.

Größere Mittelformatkameras mit Sensoren von z.B. 48 mm x 36 mm sind schon alleine aufgrund der Anschaffungskosten und der unflexibleren Handhabung der professionellen Produkt-, Werbe- und Industriefotografie vorbehalten. Durch das große Format sind deutlich höhere Auflösungen bis 100 MP realisierbar.

Um nun die beiden Sensorgrößen und deren Auswirkung auf die damit angefertigten Aufnahmen besser vergleichen zu können, sind noch drei weitere Begriffe vorab wichtig:

 

Brennweite, Bildausschnitt und der Cropfaktor

Unter der Brennweite versteht man den Abstand zwischen einer Linse und ihrem Brennpunkt, also wie weit die Linse des Objektivs vom Brennpunkt entfernt ist. Im Brennpunkt werden parallele Lichtstrahlen von der Linse in einem Fleck fokussiert. Damit das Bild scharf abgebildet wird muss sich dieser Brennpunkt auf der Sensorebene befinden.

 

Brennweite

 

Bei einem Objektiv mit kurzer Brennweite liegt ein Bildpunkt trotz gleichem Aufnahmeabstand zum Motiv weiter vorne als bei einem Objektiv mit mittlerer Brennweite. Die Aufnahmeebene muss deshalb zum Fokussieren näher an das Objektiv. Das Motiv wird dadurch kleiner abgebildet, es passt so mehr aufs Bild. Verwendet man dagegen ein Objektiv mit langer Brennweite, verursacht der weiter hinter liegende Bildpunkt eine vergrößerte Abbildung des Motivs bei gleicher Aufnahmeentfernung.

Vereinfacht gesagt wird mit der Brennweite der Bildausschnitt festgelegt. Je kleiner die Brennweite ist, desto größer ist der Bildausschnitt (Weitwinkelobjektiv), je größer die Brennweite desto enger ist der Bildausschnitt (Teleobjektiv). Die Brennweite hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bildgestaltung.

Zusätzlich wirkt sich auch die Größe des Sensors auf die Brennweite und den Bildausschnitt aus. Je größer der Sensor ist, umso größer muss die Brennweite sein um den gleichen Bildausschnitt zu erhalten.

 

Beispiel:

Möchte ich mit einer APS-C Kamera denselben Bildausschnitt wie mit einem 75 mm Objektiv an einer Vollformatkamera erreichen, so muss ich auf ein Objektiv mit 50 mm Brennweite zurückgreifen. Der Vollformatsensor ist größer und kann dadurch einen größeren Bildausschnitt darstellen als der kleinere APS-C Sensor. Für denselben Bildausschnitt wird somit eine größere Brennweite benötigt, oder vereinfacht gesagt: Der Bildausschnitt muss herangezoomt werden oder ich muss alternativ bei gleicher Brennweite meinen Standpunkt näher an das Motiv verlegen.

 

Sensoren-Größenvergleicht

Unterschiedliche Bildausschnitte bei unterschiedlicher Sensorgröße und gleicher Brennweite

 

Um diesen Sachverhalt einfacher berechnen zu können, kommt der sogenannte Cropfaktor ins Spiel:

 

Das Verhältnis der Diagonalen eines APS-C zum Vollformatsensor wird als Cropfaktor oder Formatfaktor bezeichnet.

 

Die Diagonalen der Sensoren betragen:

Vollformatsensor:          43,267 mm

Nikon APS-C:                28,373 mm

Canon APS-C:               26,681 mm

 

Nun lässt sich der Cropfaktor ganz leicht berechnen:

Bei Nikon beträgt der Cropfaktor ungefähr  1,5 (43,267 mm /28,373 mm = 1,525)

Bei Canon beträgt der Cropfaktor ungefähr 1,6 (43,267mm /26,681 mm = 1,622)

 

So kann ganz leicht und meist auch ohne Taschenrechner die dem Sensor entsprechende Brennweite berechnet werden um denselben Bildausschnitt zu erhalten:

50 mm APS-C entsprechen   75 mm Vollformat (Nikon)

60 mm APS-C entsprechen   90 mm Vollformat (Nikon)

80 mm APS-C entsprechen 120 mm Vollformat (Nikon)

usw.

 

Man spricht hier auch von kleinbildäquivalenter Brennweite und der tatsächlichen Brennweite des optischen Systems. Die auf Objektiven und / oder Kameras mit fest eingebautem Objektiv angegebene Brennweite bzw. der Brennweitenbereich bei Zoomobjektiven entspricht grundsätzlich der tatsächlichen Brennweite des jeweiligen optischen Systems.


Wofür benötige ich den Cropfaktor in der Praxis?

Um die unterschiedlichen Brennweitenangaben der verschiedenen Systeme direkt miteinander vergleichen zu können müssen vorher alle Brennweiten in die kleinbildäquivalenten Brennweiten umgerechnet werde.

Wichtig wird er zum Beispiel wenn für eine Aufnahmesituation eine bestimmte Brennweite benötigt wird oder wenn die Brennweite als gestalterische Komponente entscheidend ist.

Portraitfotografen mit Vollformatkameras schwören zumeist auf Brennweiten im Bereich zwischen 80 bis 135 mm (Kleinbild), weil dieser Bereich am ehesten der natürlichen Darstellung entspricht. Bei weitwinkligen Brennweiten werden Gesichter verzerrt, bei stärkeren Telebrennweiten wirken die Portraits zu flach.

Möchte ich nun mit meiner APS-C Kamera eine entsprechende Brennweite erreichen, so muss ich den Cropfaktor kennen damit ich die kleinbildäquivalente Brennweite berechnen kann.

Die optimale Brennweite für Portraits liegt demnach bei APS-C Objektiven im Bereich zwischen ca. 55 – 90 mm.

Doch Vorsicht! Die Bilder werden trotz der gleichen Brennweite nicht haargenau gleich aussehen: bedingt durch die größere Brennweite beim Vollformatsystem ist auch die Schärfentiefe beim gleichen Bildausschnitt geringer (je größer die Brennweite, desto geringer die Schärfentiefe).

Ein zusätzlicher wichtiger Grund weshalb Portraitfotografen eher zu Vollformatkameras mit lichtstarken Objektiven greifen, hier kann das Portrait optimal vom Hintergrund freigestellt werden.

Der Cropfaktor ist auch wichtig, wenn man Vollformatobjektive an einer Kamera mit APS-C Sensor verwenden möchte, zum Beispiel verhält sich ein 24-70 mm Vollformatobjektiv an einer APS-C Kamera wie ein 36 – 105 mm Objektiv (rein auf die Brennweite bezogen).

 

Übersicht der Vor- und Nachteile

Diese Tabelle soll die wesentlichen Vor- und Nachteile der verschiedenen Sensorgrößen und Kameras aufzeigen, unter der Voraussetzung, dass sie dieselbe Auflösung (in Megapixeln) haben:

 

Vorteile_Nachteile_Tabelle

 

Moment! Der Punkt „geringere Schärfentiefe“ beim Vollformatsensor soll sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein??

Ja, doch hängt das sehr vom Verwendungszweck ab. Der besagte Portraitfotograf wird sich über die geringere Schärfentiefe weitaus mehr freuen als ein Landschaftsfotograf, der eher bestrebt ist eine möglichst große Schärfentiefe zu erreichen. Auch Makroaufnahmen profitieren von der größeren Schärfentiefe.

Die sogenannte Brennweitenverlängerung kommt vor allem Naturfotografen zugute: Ein 300 mm Objektiv an einer Kamera mit APS-C Sensor verhält sich wie ein 450 mm Objektiv an einer Kamera mit Vollformatsensor. Der Kauf von enorm teuren Teleobjektiven oder Telekonvertern kann so ggf. entfallen.

Oft liest man noch, dass Vollformatkameras einen größeren Dynamikumfang haben (der Bereich den die Kamera zwischen hundertprozentigem schwarz und weiß wiedergeben kann) doch das scheint sich mittlerweile angenähert zu haben, hier ein paar Beispiele (Werte gemessen von DxO Mark):

Nikon D7000 (DX): 13,9 EV                          Nikon D610 (FX): 14,4 EV

Nikon D7100 (DX): 13,7 EV                          Nikon D750 (FX): 14,5 EV

Nikon D7200 (DX): 14,6 EV                          Nikon D810 (FX): 14,8 EV

 

Obwohl Kameras mit Vollformatsensor heutzutage schon deutlich günstiger zu bekommen sind als noch vor ein paar Jahren, sollte man dabei nicht vergessen, dass die Anforderungen an die Objektive bei Vollformatkameras wesentlich größer sind. Ein günstiges Objektiv mit geringer Auflösung wird den Vollformatsensor nicht ausreizen und seine Vorteile ausnutzen, im Gegensatz zu einer Kamera mit APS-C Sensor mit qualitativ hochwertigem Objektiv.

Objektive die für APS-C Sensoren berechnet wurden lassen sich nur sehr eingeschränkt an Vollformatkameras verwenden, da es aufgrund des größeren Bildausschnitts zu Abschattungen im Randbereich kommen kann. Eine Verwendung ist daher nicht zu empfehlen. Umgekehrt ist es jedoch möglich ein Vollformatobjektiv an einer APS-C Kamera zu verwenden.

Die Preise für hochwertige Vollformatobjektive liegen meist weit oberhalb von 1000 €, hier ein paar Beispiele für Objektive, die für mich interessant wären sofern ich vorrangig auf die Qualität achten würde:

Nikon 14-24/2,8 AF-S G ED:        ca. 1.600 €

Nikon 24-70/2,8 AF-S E ED VR:   ca. 2.350 €

oder ein paar Festbrennweiten:

Zeiss 15/2,8 ZF.2 Distagon:          ca. 2.500 €

Nikon 24/1,4 AF-S G ED:             ca. 1.700 €

 

Ein hochauflösender APS-C Sensor stellt höhere Anforderungen an den Fotografen – durch die geringe Pixeldichte muss exakter fokussiert werden und die Gefahr von Unschärfe durch Verwackeln ist größer. Zum Glück werden die Autofokussysteme ebenfalls verbessert und durch die Verwendung eines Stativs und der Spiegelvorauslösung der Kamera lässt sich auch die Gefahr durch Verwackeln beseitigen. Bei Fotografieren aus der Hand ist ein Objektiv mit Stabilisierung hilfreich.

(siehe auch mein Beitrag Fototipps Vol. 1: Scharfe Bilder in voller Auflösung mit der DSLR)

 

Mein persönliches Fazit

Ich spreche hier nur für mich und das was meine Anforderungen bzw. meinen Anspruch betrifft, es soll also kein allgemein gültiges Fazit sein.

Nachdem ich mich tagelang mit dem Thema Vollformat vs. APS-C beschäftigt hatte und mir von zig Kameras RAW Dateien und JPGs angeschaut und auch bearbeitet habe kam für mich relativ schnell die Ernüchterung. Was mir an den meisten Aufnahmen mit einer Vollformatkamera nicht gefallen hat war, dass mir die Ecken und Ränder zu unscharf waren. Und das bei unterschiedlichen Brennweiten und auch bei Aufnahmen mit kleineren Blenden von 8 bis 11. Bei weitwinkligen Aufnahmen fällt das noch wesentlich schwerer ins Gewicht als bei größeren Brennweiten. Dazu ist die Vignettierung deutlich ausgeprägter, diese lässt sich jedoch leicht in der Bildbearbeitung korrigieren. Deshalb nur bedingt ein Nachteil.

Gerade für mich als Natur- und Landschaftsfotograf sind die unscharfen Bildränder und -ecken ein entscheidender Nachteil. Mit meiner APS-C Kamera habe ich bereits bei 11 – 12 mm Brennweite schon sehr scharfe Ecken.

 

Meine Entscheidung

Das war für mich der entscheidende Grund, weshalb ich mich letzten Endes für ein neues APS-C Modell, die Nikon D7200 entschieden habe. Ein weiterer Pluspunkt dieser Kamera ist der hohe Dynamikumfang von bis zu 14,6 Blendenstufen. Anfangs war ich zunächst sehr skeptisch was das Rauschverhalten angeht, ein APS-C Sensor mit 24 MP Auflösung hat hier eher Nachteile.

Da ich allerdings eh keine hohen ISO Werte verwende sondern mich meist im Bereich von ISO 100 – 800 aufhalte, war dieses Argument nicht weiter wichtig für mich. Bei Landschaftsaufnahmen kann ich in den meisten Fällen auch einfach länger belichten, da kommt es nicht so sehr auf kurze Verschlusszeiten an. Bei Architekturaufnahmen ist eine längere Belichtungszeit sogar eher vorteilhaft, weil sich so bewegende Objekte oder Menschen nicht mehr abbilden.

Natürlich hat mich das Rauschverhalten der getesteten Aufnahmen einer Nikon D750 sehr beeindruckt. Bei ISO 100 ließen sich in den Beispielaufnahmen die dunklen Bereiche um 5 Blendenstufen aufhellen, ohne dass auch nur ansatzweise Rauschen sichtbar wurde. Bei höheren Werten bis ISO 6.400 ist das Rauschverhalten deutlich besser als bei einer Kamera mit kleinerem Sensor.

Auch die Qualität des Rauschens ist bei dem Vollformatsensor feiner, beim kleinen APS-C wirkt es grobkörniger.

Wäre ich Portrait-, Hochzeits- oder Konzertfotograf, hätte ich in jedem Fall zu einer Kamera mit Vollformatsensor gegriffen um hier mehr Reserven zu haben und um höhere ISO Werte anwenden zu können. Denn hier müssen kürzere Belichtungszeiten realisiert werden damit die Menschen scharf abgebildet werden. Als Hochzeitsfotograf wäre eine Belichtungszeit von ein paar Sekunden wohl eher unvorteilhaft 😉

Für mich war natürlich ein weiterer Vorteil, dass ich meine vorhandenen DX-Objektive (von denen ich 2015 einige erst neu angeschafft hatte) weiter benutzen kann. Für ein Vollformatsystem hätte ich mir für den Anfang zumindest ein neues Weitwinkel- und Standardobjektiv kaufen müssen. Alles in allem wären so mindestens 4.000 € zusammen gekommen.

 

Allgemeines Fazit

Eine generelle Empfehlung oder Beurteilung welches System besser ist kann ich nicht aussprechen. Entscheidend ist nicht nur der rein technische Aspekt, sondern viel mehr was und wie man fotografiert und welche Eigenschaften eine Kamera für einen persönlich haben muss. Mit diesem Wissen fällt es gar nicht mehr so schwer sich für das passende System zu entscheiden.

Wer häufig mit höheren ISO Werten arbeitet und z.B. im Bereich Portrait / Hochzeit tätig ist wird mit einer Vollformatkamera sicherlich bessere Ergebnisse erzielen.

Wer mehrere Bereiche der Fotografie abdecken möchte, fährt unter Umständen zweigleisig am besten und benutzt zusätzlich ein APS-C System für Natur-, Makro- und Landschaftsaufnahmen.

Die Qualität der APS-C Sensoren ist über die Jahre stetig gestiegen, mit der D7x00er Reihe von Nikon stehen einige semiprofessionelle Modelle zur Verfügung die super in der Bedienung sind, ein robustes Gehäuse haben, gegen Feuchtigkeit abgedichtet sind etc.

In Kürze erscheint mit der D500 ein neues professionelles APS-C Modell, mit neu entwickeltem Autofokussystem aus der großen D5 mit 153 Messfeldern, hoher Serienbildgeschwindigkeit und vielen weiteren Features. APS-C ist also noch lange kein Auslaufmodell. Und dann gibt es ja auch noch andere Hersteller auf die ich mangels eigener Erfahrung jedoch nicht näher eingehen kann.

Die DSLR Kameras im Einsteigersegment liefern zwar ebenfalls eine super Bildqualität, jedoch ist hier die Bedienung wesentlich fummeliger, viele Funktionen können nur über das Menü aufgerufen werden weil weniger Tasten zur Direktwahl zur Verfügung stehen. Das ist auf Dauer und bei häufigem Einsatz der Kamera eher umständlich, zumindest wenn man komplett im manuellen Modus ohne Automatikfunktion fotografiert.

 

So viel zu den wichtigsten Eigenschaften sowie Vor- und Nachteilen der beiden Systeme! Sicherlich gibt es noch einige weitere und feinere Details, doch für einen groben Überblick sollte diese Übersicht ausreichen.

Ich bedanke mich fürs Lesen und hoffe, dass ich in ein paar Punkten weiterhelfen konnte.

Du hast eigene oder andere Erfahrungen gemacht? Oder sonstige Anmerkungen und ergänzende Hinweise?

Ich freue ich mich über einen Kommentar oder eine Nachricht von dir und wenn dir der Artikel gefällt, freue ich mich wenn du ihn teilst.

 

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8 Kommentare

  1. Ein sehr schöner und informativer Bericht, Kompliment! Für mich ist einfach die grosse Frage, wohin Nikon in Zukunft will. Hier hat sich im Vergleich mit z.B. Panasonic oder Sony in den letzten Jahren einfach zu wenig getan und so bin ich bei der Anschaffung von neuem Glas immer hin und her gerissen, da ein Markenwechsel doch im Bereich des Möglichen liegt. Liebe Grüsse

    • Hallo Marco, dankeschön, freut mich dass dir mein Bericht gefällt! Bis heute bin ich mit Nikon sehr zufrieden, es sind sehr zuverlässige Kameras und die Bildqualität ist super. Andere Hersteller haben natürlich ebenso gutes Werkzeug, doch für einen kompletten Systemwechsel müsste wirklich eine eierlegende Wollmilchsau her, um die doch recht hohen Kosten dafür zu rechtfertigen. Mal schauen was die Zukunft bringt, ich persönlich brauche nicht immer das neueste Modell solange ich mit meiner aktuellen Kamera die Bilder erhalte die ich mir vorstelle. Wenn du eine gute und zuverlässige Kamera hast, lohnt es sich definitiv in ein gutes Glas zu investieren und dafür ein paar Euro mehr auszugeben. Bei einem kompletten Systemwechsel geht das Spiel dann eh wieder von vorne los. Liebe Grüße zurück!

  2. Laurent Wolf

    Ein sehr informativer und gut recherchierter Beitrag. Von der D300 kommend bin ich vor zwei Jahren auf die D810 gewechselt. Ein beeindruckendes Arbeitsgerät – ich mag sie. Aufgrund des Gewichtes und des Volumens der Ausrüstung und der Tatsache, dass Nikon etwas die Entwicklung verschlafen hat und glaubt mit satten Preissteigerungen bei alten Gläsern den Umsatzeinbruch auszugleichen frage ich mich, inwieweit ich in dieses System noch investieren soll – tue mich sehr schwer in dieser Frage. Liebäugele mit Fuji für Landschaftsfotografie, auch vor dem Hintergrund der hervorragenden Optiken, bin mir aber nicht sicher, ob ich meinen fetten Sensor der D810 nicht doch vermissen werde – alternativ wäre auch ein Umstieg auf Sony @7 denkbar, aber die puristische Fuji, speziell die X Pro2 gefallen mir besser ….. ganz toll wäre Leica M, aber unerreichbar, eine herrliches Gerät, die ich mal testen durfte.
    Beste Grüße Laurent

    • Hallo Laurent,

      danke für deinen Kommentar! Die D810 ist natürlich ein feines Gerät und wie du schon schreibst ein echter Klopper der geschleppt werden will. Ich schwöre nach wie vor auf das APS-C System von Nikon. Zwar informiere ich mich regelmäßig was es neues auf dem Markt gibt, es gibt auch viele Kameras die einen gewissen „Haben-Wollen“-Faktor besitzen, doch aktuell bin ich mit meiner Ausrüstung sehr zufrieden. Der Rucksack ist voll, wiegt 8-10 kg, das reicht mir 🙂

      In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Colorfoto“ wird das Fuji-System ausführlich vorgestellt und die einzelnen Kameras miteinander verglichen, ein sehr interessanter Artikel. Vor allem die X-Pro2 und die X-T2 heben sich deutlich hervor, qualitativ und mit 1.700 – 1.800 € auch preislich. Doch selbst die kleineren Modelle sind einen Blick wert, vor allem die X-T10 dürfte als kleinere Reisekamera interessant sein.

      Aktuell bin ich auch auf der Suche nach einer kleineren, eventuell sogar einer Kompaktkamera für die Jackentasche, die ich immer mitnehmen kann. Die Sony Cybershot DSC-RX100III ist sehr interessant, oder die Canon Powershot G5x. Zumindest als kleine Immer-dabei-Knipse für tagsüber und für Erinnerungsfotos dürften die ausreichend sein. Denn gerade auf längeren Wanderungen habe ich tagsüber selten Lust die große Kamera auszupacken, und so bleiben am Ende viele Erinnerungsfotos auf der Strecke, was ich im Nachhinein dann doch oft schade finde.

      Grüße
      Michael

  3. Felix

    Hallo Michael,

    zunächst der kleine Hinweis, dass die Angaben bei der Pixelgröße die falsche Größenordnung haben. Da fehlen ein paar Nullen, was möglicherweise daher kommt, dass du die Werte in Meter angibst aber in in deinen Quellen Werte in cm angegeben waren. 😉

    Genau an diesem Punkt, den du in deinem Einleitungsatz beschreibst, stehe ich nun, da ich mit meiner altgewordenen D3200 immer häufiger an Grenzen stoße. Eigentlich stand für mich sehr fest, dass ich zur D750 wechseln würde. Bei einem Shooting mit sehr offener Blende lag mein Hauptmotiv (Model) außerhalb des AF-Messfelderbereiches und trotz des Schwenkens von nur wenigen Grad hatte ich sehr viel Ausschuss. Nun bin ich verunsichert ob ich nicht doch mit einer D500 oder D7x00 glücklicher wäre. Die Entscheidung fällt mir nicht leicht, zumal es für FX mehr (für mich) interessante Objektive in guter Qualität gibt und mit FX besser freigestellt werden kann.
    Hast du dir Gedanken über die AF-Felderabdeckung gemacht? Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?
    Würde mich über eine zweite Meinung freuen.
    Gruß Felix

    • Hallo Felix,

      oh, vielen Dank für den Hinweis, da fehlte ein „m“ damit aus den Metern Millimeter werden 🙂 Habe ich korrigiert, jetzt passt es.

      Das stimmt, für Vollformat gibt es sehr hochwertige Objektive, die natürlich entsprechend ihren Preis haben. Doch das Gute ist ja, dass sich diese Objektive auch an einem Kamerabody mit APS-C Sensor nutzen lassen, andersherum geht es nicht oder nur sehr eingeschränkt, bei einem Vollformat-Body wirst du mit einem APS-C-Objektiv schwarze Ränder haben, vor allem im Brennweiten-Grenzbereich.

      Es gibt jedoch auch sehr gute APS-C-Objektive, ich nutze im Prinzip nur noch zwei, das Nikkor 10-24 mm und das Nikkor 16-85 mm, für meine Fotografien reichen diese beiden aus. Die Gläser sind nach langen Tests aus einem ganzen Arsenal übriggeblieben, sehr hochwertige Linsen mit denen ich noch nie Probleme hatte. Die Schärfe der Linsen ist topp und auch die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig. Deutlich hochwertiger als die Kit-Scherben. Fehlt eigentlich nur noch die Nanovergütung, dann wäre es perfekt. Dennoch kein Grund (für mich) sich das neue 16-80 mm zuzulegen, das mit über 1.000 € schon recht ordentlich zu Buche schlägt, vor allem wenn man bereits das 16-85 mm besitzt. Falls das mal irgendwann den Geist aufgeben sollte überlege ich nochmal neu.

      Für Portraitfotografie fällt das Weitwinkel allerdings schon mal raus und statt eines Standardzooms bieten sich da eher (oder zumindest zusätzlich) ein bis zwei gute Festbrennweiten an.

      Die Hauptargumente für einen Vollformat-Body sind natürlich die besseren Freistellmöglichkeiten und die geringere Rauschempfindlichkeit bei hohen ISO-Werten durch den größeren Sensor. Doch auch da muss man sich fragen, wofür man die Bilder braucht. Werden die am Ende in kleinen Formaten gedruckt oder viellleicht sogar nur in geringer Auflösung im Internet präsentiert? Dann relativiert sich die Rauschthematik recht schnell wieder, zumal sich das Rauschen bei der Bildbearbeitung sehr gut reduzieren lässt. Das Freistellargument lässt sich dagegen schwerer wegdiskutieren, klar kannst du wenn du schon bei großer Blende fotografierst eine noch größere Brennweite wählen für eine geringere Schärfentiefe, das hat dann u.U. nur den Nachteil, dass sich dadurch auch die Proportionen in den Gesichtern nachteilig verändern können.

      Die D7200 hat als kleine Ausgabe der D750 dasselbe Autofokusmodul eingebaut, das Multi-CAM 3500 II mit 51 Messfeldern, davon sind 15 Kreuzsensoren. Das ist wirklich gut, die Kamera fokussiert selbst bei sehr schlechten Lichtverhältnissen in der Dämmerung noch sehr zuverlässig. Die Anzahl an Fokuspunkten ist ausreichend, zuvor hatte ich die D7000 mit 39 Messfeldern und am Anfang die D5100 mit gerade mal 11, wie die D3200. Der Unterschied ist enorm, bei der D5100 fehlten mir oft zusätzliche Messfelder, vor allem im Randbereich. Das wurde mit der D7000 schon deutlich besser, wobei die Kamera bei schlechen Lichtverhältnissen nicht immer so gut klar kommt wie die D7200.

      Die Anzahl der Messfelder war mit ein Grund, weshalb ich damals auf die D7000 umgestiegen bin, und vor allem weil sich diese Kamera deutlich intuitiver und schneller bedienen lässt weil es mehr direkte Eintellmöglichkeiten gibt durch mehr Tasten. Für die D7200 habe ich mich dann entschieden aufgrund der höheren Auflösung (bei großformatigen Drucken nicht ganz unwichtig) und des besseren Fokusmoduls, da ich häufig in der Dämmerung und im Gegenlicht fotografiere.

      Letztenendes bin ich mit der D7200 nach wie vor sehr zufrieden, und auch das neue APS-C-Modell, die D7500 ist für mich kein Grund umzusteigen. Lieber reize ich die D7200 weiterhin voll aus.

      Die D750 schied für mich auch aufgrund der Streulichtprobleme bei Gegenlicht aus und selbst dieses Jahr gab es schon wieder neue Meldungen über Verschlussfehler. Ist irgendwie ein ewiges Montagsmodell.

      Bedenke bei deiner Wahl, dass wenn du dich für einen Vollformat-Body entscheidest du auch in hochwertige FX-Gläser investieren solltest. Das geht schnell in Bereiche von zig Tausend Euro. Und dann frage dich, ob du das wirklich brauchst oder ob es nur ein „Haben-Wollen“ ist. Gerade wenn du von der D3200 kommst wird der Unterschied zur D7x00 schon sehr deutlich spürbar sein und du solltest lange Spaß damit haben.

      Grüße
      Michael

      • Hans-Peter Roeloffs

        Hallo Michael,
        erst einmal ein großes Kompliment an dich für diesen doch sehr informativen Bericht.
        Auch ich stehe momentan vor der Entscheidung wieder APS-C oder doch Vollformat. Ich besitze die Nikon D300, habe aber meine Objektive für FX- Format. Das heißt ich habe das 28-70mm 2.8 und das 70-200mm 2.8 von Nikon im Einsatz. Aber wie das so ist, sollte mal wieder was neues und moderneres in‘s Haus. Meine Schwerpunkte liegen in der Makrofotografie und jetzt möchte auch mehr in die Landschaftsfotografie einsteigen, wozu ich da natürlich noch was im Weitwinkelbereich machen müßte.
        Ich glaube das APS-C da weiter eine gute Wahl sein wird. Die D500 währe eine Alternative.

        Lieben Gruß
        Hans-Peter Roeloffs

        • Hallo Hans-Peter,

          danke für deinen Kommentar, leider sehe ich ihn jetzt erst…

          Mit APS-C machst du definitiv nichts falsch, für Makrofotografie hat das System sogar den Vorteil, dass die Schärfentiefe etwas größer ist als beim Vollformatsensor. Die D500 ist natürlich ein ganz feines Arbeitsgerät im APS-C Bereich.

          Falls du dir dennoch ein zweites Kamerasystem mit Vollformatsystem anschaffen möchtest, wäre eventuell die D750 eine gute Wahl, die ist mittlerweile recht günstig zu haben. Oder der Nachfolger D780.

          Letzten Sommer bin ich in die Z-Serie eingestiegen, mittlerweile nutze ich die Nikon Z 7 für meine Stadt-, Natur- und Landschaftsaufnahmen, die Beweggründe für den Umstieg habe ich in einem eigenen Artikel zusammenfasst.

          Mein APS-C System behalte ich jedoch weiterhin und nutze es für Makroaufnahmen oder wenn ich mal eine längere Brennweite benötige. Das ist jedoch recht selten der Fall, daher lohnt sich die Investition in ein neues Vollformat-Teleobjektiv für mich aktuell nicht.

          Grüße
          Michael

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