PC für Bildbearbeitung (2021/2022)

Nachdem mein in die Jahre gekommener PC leider nicht mehr ausreichend Leistung für die hochaufgelösten RAW Dateien der Nikon Z7 (45,7 Millionen Pixel) hat, habe ich mich im Laufe des Jahres intensiv mit der Zusammenstellung eines neuen PCs beschäftigt. Die dabei erlangten Erkenntnisse möchte ich in diesem Blogbeitrag weitergeben. Er ist auch gleichzeitig ein Erfahrungsbericht über den Lieferanten Ankermann Computer e.K.

Während sich mit meinem alten PC aus dem Jahr 2013 mit einem Intel Core i5-4570 4×3,2GHz Prozessor / 16 GB RAM / GeForce GTX 650 Ti Boost Grafikkarte mit 1GB Speicher / Samsung 870 EVO SSD (die hatte ich nach ein paar Jahren gegen die erste SSD ausgetauscht) einzelne Dateien noch bearbeiten ließen, ging er spätestens bei Belichtungsreihen oder Panoramabildern deutlich in die Knie, sodass Wartezeiten von mehreren Minuten bei der Verrechnung der einzelnen Bilder entstanden. Auf Dauer ist das sehr zermürbend und vor allem zeitintensiv, wenn man an einem Abend nur ein Bild fertigbekommt.

Da ich selbst nicht so der erfahrene PC-Schrauber bin, habe ich mir einen Online-Anbieter gesucht und bin letztlich bei Ankermann Computer in der Nähe von Freiburg gelandet. Die Firma bietet einen ordentlichen Onlineauftritt mit PC-Konfigurator, bei dem keine Kompatibilitätsprobleme auftreten und es werden nur Artikel angezeigt, die auch wirklich vorrätig sind. Daher ist es mir ein paar Mal passiert, dass ich meine Konfiguration ändern musste, da sich im Jahr 2021 aufgrund des allgemeinen Chipmangels die Verfügbarkeit einzelner Komponenten oft änderte.

Ursprünglich hatte ich vor, bereits Ende 2020 einen neuen PC zu bestellen, doch da waren plötzlich kaum noch Grafikkarten lieferbar, weshalb ich das Thema verschoben habe. So hatte ich noch deutlich mehr Zeit, einen für meine Bedürfnisse perfekten PC zusammenzustellen und vor allem zu wissen, welche Komponenten perfekt harmonieren.

Komponentenübersicht

CPU (Prozessor)
Intel Core i7-11700K 8x 3.60GHz (BX8070811700K)

  • Prozessorhersteller: Intel
  • Prozessorfamilie: Intel® Core i7 Prozessoren der 11. Generation
  • Processor base frequency: 3,6 GHz
  • Anzahl der Prozessorkerne: 7
  • Prozessorsockel: LGA 1200 (Socket H5)
  • Eingebaute Grafikadapter: Ja
  • Discrete graphics adapter: Nein
  • Box: Ja
  • Prozessor: i7-11700K
  • On-board Grafik Modell: Intel UHD Graphics 750
  • Processor operating modes 64-Bit
  • Speicherkanäle: Dual-channel

Wichtig war mir ein aktueller Prozessor mit 7 Kernen. Photoshop und Lightroom profitieren eher von einer hohen Single Core Performance als von vielen Kernen. Programme wie Luminar AI setzen wiederum eher auf viele Kerne. Daher stellt ein Prozessor mit 7 Kernen einen guten Kompromiss dar aus meiner Sicht. Der ausgewählte Prozessor taktet zudem bis zu 5GHz hoch, wovon Photoshop und Lightroom profitieren. Wichtig ist auch, dass der Prozessor Hyper-Threating unterstützt, sprich dass pro CPU-Kern zwei gleichzeitige Rechenaufgaben ausgeführt werden können, was wiederum Luminar AI zugutekommt.

Mainboard
ASUS ROG Strix Z590-F Gaming WIFI (90MB1630-M0EAY0)

  • ASUS ROG Strix Z590-F Gaming WiFi Mainboard Sockel Intel LGA 1200 (Intel Z590
  • ATX
  • 4x M.2
  • PCIe 4.0
  • 2x USB 3.2 Gen 2
  • WiFi6
  • Aura Sync)

Ein aktuelles Board passend für den i7-11700K Prozessor. Es hat ausreichend Steckplätze für SSDs, RAM Module, verfügt unter anderem über USB 3.2 Anschlüsse und hat ein eingebautes WiFi / Bluetooth Modul, was mir persönlich wichtig war. Endlich kein abgesetzter WiFi Empfänger über USB mehr, der irgendwo auf dem Schreibtisch steht und einen USB-Anschluss blockiert. Bluetooth ist mir (mittlerweile) wichtig, da ich in der Regel Musik über Kopfhörer höre, während ich Bilder bearbeite.

Grafikkarte (VGA Card)
ASUS DUAL GeForce GTX 1660 SUPER EVO (90YV0DS5-M0NA00)

  • Kühlung: Aktiv
  • Grafikprozessorenfamilie: NVIDIA
  • GPU: GeForce GTX 1660 SUPER
  • Discrete graphics adapter memory: 6 GB
  • Grafikkartenspeichertyp: GDDR6
  • Schnittstelle: PCI Express 3.0
  • Maximale Auflösung: 7680 x 4320 Pixel
  • CUDA: Ja
  • Breite der Speicherschnittstelle: 192 Bit
  • Anzahl HDMI Anschlüsse: 1
  • Anzahl DVI-D Anschlüsse: 1
  • Anzahl DisplayPort Anschlüsse: 1
  • DirectX Version: 12.0
  • OpenGL Version: 4.6
  • HDCP: Ja
  • Prozessor Taktrate: 1530 MHz
  • Min. Systemstromversorgung: 450 W
  • Parallele Verarbeitungstechnologie: Nicht unterstützt
  • FireStream: Nein

Die Grafikkarte hat mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet, vor allem aufgrund der Verfügbarkeit. Eine Zeitlang gab es nur hochpreisige aus der GeForce RTX Serie, die sehr schnell sehr teuer werden. Natürlich haben die Grafikkarten dann entsprechende Leistung, doch für die reine Bildbearbeitung ist das unnötig. Photoshop und Lightroom nutzen zwar die GPU zur Hardwarebeschleunigung, jedoch hauptsächlich für die Darstellung innerhalb des Programmes (z.B. Maskierungen, sanfteres Ein- und Auszoomen in das Bild sowie für Bildeffekte etc.). Hierfür reicht eine aktuelle GeForce GTX1650 / 1660 vollkommen aus. Ich habe mich für diese Karte entschieden mit 6 GB GDDR6 RAM, aktueller OpenGL und DirectX Version, sowie zwei Lüftern. Diese Karte sollte für die nächsten Jahre vollkommen ausreichen. Da ich keine Videos bearbeite und auch keine Spiele zocke, brauche ich hier nicht mehr Leistung.

Arbeitsspeicher (RAM)
64GB G.Skill RipJaws V DDR4 3.200MHz (F4-3200C16Q-64GVK)

  • RAM-Speicher: 64 GB
  • Interner Speichertyp: DDR4
  • Speichertaktfrequenz: 3200 MHz
  • Komponente für: PC / Server
  • Memory form faktor: 288-pin DIMM
  • Memory layout (modules x size): 4 x 16 GB

Lange stellte ich mir die Frage, ob 32GB nicht ausreichend gewesen wären, immerhin doppelt so viel Speicher als in meinem alten PC. Da ich jedoch weiß, wie RAM intensiv vor allem die Adobeprogamme sind mit großem Katalog, ging mein Blick hier weiter in die Zukunft und ich wollte auf der sicheren Seite sein. Die Taktfrequenz der gewählten Module passt exakt zu der Speicherspezifikation der CPU.

SSD
500GB Samsung 970 EVO Plus NVMe M.2 (MZ-V7S500BW)

  • SSD-Formfaktor: M.2
  • SSD Speicherkapazität: 500 GB
  • Schnittstelle: PCI Express 3.0
  • Speichertyp: V-NAND MLC
  • NVM Express (NVMe) supported: Ja
  • Komponente für: PC
  • Hardwareverschlüsselung: Ja
  • Lesegeschwindigkeit: 3500 MB/s
  • Schreibgeschwindigkeit: 3300 MB/s

Aktuell die schnellste SSD auf dem Markt, darauf läuft das Betriebssystem, alle Programme für die Bildbearbeitung, Kataloge etc. Da ich alle Bilder, die ich aktuell bearbeite, ebenfalls zunächst auf der SSD speichere, habe ich mich für 1 TB entschieden. Sobald die Bilder fertig sind, werden sie auf die große zweite SATA Festplatte verschoben.

Festplatte (HDD)
8TB Seagate Enterprise Capacity (ST8000NM0055)

  • Festplattenkapazität: 8000 GB
  • Festplatten-Schnittstelle: SATA
  • Festplatten-Drehzahl: 7200 RPM
  • Festplattengröße: 3.5 Zoll
  • Gerätetyp: Festplatte

Eine große, schnelle Festplatte von Seagate zur Speicherung aller RAW Dateien, fertig bearbeiteten Bilder, Photoshop- und Druckdateien etc.

Netzteil (PSU)
650W be quiet! Pure Power 11 650W FM (BN318)

  • Gesamtleistung: 650 W
  • Power supply unit (PSU) form factor: ATX
  • Motherboard Anschlussstecker: 20+4 pin ATX
  • 80 Plus Zertifizierung: 80 PLUS Gold
  • AC Eingangsspannung: 100 – 240 V
  • Anzahl Molex Anschlüsse 4pin: 2

Ein ausreichend dimensioniertes Netzteil, um alle Komponenten zuverlässig mit Strom zu versorgen. Wichtig war mir die 80 PLUS Gold Zertifizierung, um ein etwas höherwertiges Netzteil als die Netzteile aus der System Power B9 Serie mit Bronze Zertifizierung zu haben.

Gehäuse (Case)
be quiet! Silent Base 600 orange schallgedämmt (BG005)

  • Formfaktor: Desktop
  • Materialien: ABS Synthetik, Nylon, Stahl
  • Energielieferung enthalten: Nein
  • Anzahl USB 2.0 Anschlüsse: 2
  • Anzahl 5.25″ Einschübe: 3
  • Anzahl 3.5″ Einschübe: 3
  • Unterstütze Motherboards: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Produktfarbe: Orange, Schwarz
  • Unterstützte Hard-Disk Drive Größen: 2.5, 3.5″
  • Breite: 23 cm
  • Tiefe: 49,5 cm
  • Höhe: 49,3 cm
  • Audioanschlüsse: Ja
  • Audioausgang: Ja
  • Netzteil Platzierung: Boden
  • Seitenfenster: Nein

Es gibt so viele PC-Gehäuse mittlerweile, in den unterschiedlichsten Formen, Farben, mit Seitenfenstern, RGB Beleuchtung etc. Vor allem letzteres ist in meinen Augen eher unnötige Spielerei, da der PC meist eh unter dem Tisch steht und ich von der Beleuchtung nichts oder nur sehr wenig sehe. Daher habe ich mich eher für ein konventionelles und schallgedämmtes Gehäuse in mittlerer Größe entschieden.

CPU Kühler (Cooler)
be quiet! Dark Rock 4 (BK021)

  • geeignet für: Prozessor
  • Lüfter Durchmesser: 13,5 cm
  • Unterstützte Prozessoransteckdose: LGA 1150 (Socket H3), LGA 1151 (Socket H4), LGA 1155 (Socket H2), LGA 1156 (Socket H), LGA 1366 (Socket B), LGA 2011 (Socket R), LGA 2011-v3 (Socket R), LGA 2066, Buchse AM2, Buchse AM2+, Buchse AM3, Socket AM3+, Socket AM4, Socket FM1, Socket FM2, Socket FM2+

Ein etwas stärkerer Prozessorkühler (als z.B. der kleinere Pure Rock), der für übertaktete CPUs geeignet ist.

Betriebssystem (wird incl. Treiber fertig installiert)
Windows 10 64Bit Professional installiert aktiviert (Ready to Work – ohne Datenträger)

Zum Zeitpunkt der Bestellung war Windows 11 zwar schon erhältlich, jedoch wurden neue Rechner noch nicht damit ausgestattet. Da ich bei neuen Systemen und Updates eh erstmal eine Zeit lang abwarte und Windows 10 noch bis 2025 unterstützt wird, habe ich es damit nicht eilig.

Microsoft Windows 10 64Bit Professional Key Version, installiert in Deutsch

Für die Buchhaltung, E-Mails etc. braucht es halt ein Office Paket mit allen dafür notwendigen Programmen.

Noch ein paar Worte zum Lieferanten Ankermann: Die Bestellung lief von Anfang an völlig unkompliziert. Im Vorfeld hatte ich noch ein paar Fragen an den Support gestellt, die jedes Mal schnell, kompetent und freundlich beantwortet wurden. Der Mitarbeiter hat zudem über meine Konfiguration geschaut und mir grünes Licht gegeben.

Nach der Bestellung dauerte es gerade mal 4 Werktage (bei angegebenen 5-8 Tagen), bis der PC per GO! Express bei mir eintraf, sicher verpackt, und ohne Sturzdellen an den Ecken. Eine meiner größten Sorgen beim Versand sensibler Technik.

Hier ein paar Bilder der Verpackung:

Versandkarton

Füllmaterial und Gehäusekarton

Zubehör im Karton des Motherboards

Transportsicherung

Sehr positiv fand ich, dass der PC innen mit Schaumstoffteilen und einem Transportkissen ausgekleidet war, damit durch die Erschütterungen beim Transport nichts passieren kann. Das kannte ich so bisher noch von keinem Anbieter. Auf der Gehäuseseite klebte ein Zettel, der unübersichtlich darauf hinweist, dass man sie vor Inbetriebnahme entfernen soll. Mit zwei Fingerschrauben lässt sich das Gehäuse öffnen. So hat man auch direkt einen Einblick in das Innenleben und sieht, dass alles sauber verkabelt ist. Andere Lieferanten versiegeln das Gehäuse, sodass der Garantieanspruch erlischt, wenn man es öffnet.

Einrichtung und erster Testlauf

Ankermann liefert den PC mit einem absolut cleanen System aus. Außer dem Betriebssystem und dem Office Paket war keine zusätzliche Software, Demoversionen, Antivirenprogramm, Spiele etc. installiert. Als ich früher mal einen PC von der Stange gekauft hatte, war dieser regelrecht zugekleistert damit.

Über Nacht kopierte ich alle meine Dateien, Bilder, Kataloge etc. auf die große Seagate Festplatte. Am darauffolgenden Abend machte ich mich an die Installation sämtlicher Bildbearbeitungsprogramme (Photomatix Pro, Aurora HDR, Luminar AI, Adobe Photoshop und Lightroom sowie Bridge). Es funktionierte alles reibungslos. Da ich alle Dateien von meiner alten Festplatte bereits kopiert hatte, konnte ich direkt den Lightroom Katalog verwenden und war somit startklar.

Alle Programme laufen flüssig, es gibt kaum noch Wartezeiten beim Verrechnen mehrerer Bilder. Vor allem Luminar AI läuft nun endlich rund, die Änderungen beim Verschieben der Regler werden sofort sichtbar. Bei meinem alten PC musste ich mehrere Sekunden warten, bis sich was tat. So macht es endlich wieder Spaß damit zu arbeiten.

Der PC ist dazu sehr leise, die Lüfter sind im normalen Gebrauch kaum zu hören, lediglich unter Volllast hört man, wie sie die Geschwindigkeit erhöhen und so für eine optimale Kühlung sorgen.

Fazit

Ankermann kann ich uneingeschränkt empfehlen, was den Support, die Qualität und Geschwindigkeit angehen. Ich habe hier nichts zu beanstanden. Spaßeshalber habe ich mir alle Komponenten einzeln zusammengesucht und dabei festgestellt, dass der Service von Ankermann nur unwesentlich teurer ist (ca. 200-300 €). Dafür spart man sich die Zeit, alles selbst zusammenzuschrauben und zu installieren, was ohne Erfahrung doch einiges an Zeit in Anspruch nehmen würde.

Aufgrund der allgemeinen Lieferengpässe war der PC etwa 500 € teurer als vor knapp einem Jahr, der einzig saure Apfel, in den ich beißen musste. Insgesamt lag der Preis dieses PC-Systems knapp unter 2.600,00 €, für mich eine Investition in die Zukunft, da ich davon ausgehe, den PC die nächsten 8 – 10 Jahre zu nutzen, genau wie den vorherigen.

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2 Kommentare

  1. Hallo Michael,

    Danke, für dein Einblick in den Aufbau Deines Arbeits-PCs für die Bildbearbeitung. 2020 hatte ich mir einen Tower bei Ankermann zusammengestellt. Wie bei der Recherche jetzt nach interessanten Seiten, fand ich auch damals die Firma. Du gehst von einer Nutzung von 8-10 Jahre aus? Interessant. Ich denke das ich meinen 3-5 Jahre nutze.

    Viele Grüße aus Lübeck
    André

    • Hallo André,

      danke für deinen Kommentar! 8-10 Jahre Nutzungsdauer ist natürlich sehr optimistisch und setzt voraus, dass sich an meiner Arbeitsweise nichts wesentlich verändert und die Programme nicht noch deutlich leistungshungriger werden als sie es eh schon sind. Falls die Leistung irgendwann doch nicht mehr ausreichen sollte, würde ich zunächst hergehen und z.B. den Arbeitsspeicher aufstocken, eine neue (ggfs. schnellere) SSD einbauen (sofern sie unterstützt wird) und vielleicht andere Komponenten austauschen, jedoch nicht den PC von Grund auf erneuern. So hat es in der Vergangenheit immer recht gut funktioniert. Die Anschaffung einer 100 MP Kamera ist auch erstmal nicht geplant Das würde mich wohl erneut vor dieselbe Herausforderung stellen wie bei der Anschaffung des aktuellen PCs.

      Grüße

      Michael

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